Handling am Boden
Den Reiz des Minimum Fliegens -wie wir es kennen- aus der Perspektive eines traditionellen Ausbildungsminimum sieht man hier auf einem Video bitte anklicken! Das Minimum ist durch die steuerbaren Räder an der Basis des Hängegleiters voll rollfähig. Je tiefer der Schwerpunkt, desto besser ist die Lenkbarkeit und je schneller man rollt desto leichter fällt die Radsteuerung per Drehgriff. Auf Gras ist die Ausrollstrecke (abgestellter Motor) etwa 20 -30m. Die Liegeposition ist analog eines Drachenfliegers. Allerdings tendieren viele Piloten dazu die Aerodynamik zu vernachlässigen und sich etwas aufgerichtet einzuhängen. Dies entspannt den Nacken und ermöglicht stundenlange Flüge.. Eleganter ist aber die wirklich horizontale Liegeposition!
Start
Obwohl das Minimum offiziell zu den Fußstart-UL gezählt wird, wird ein echter Fußstart (das Gleiche gilt auch für die Landung) in der Praxis nicht mehr durchgeführt. Wozu das Risiko eines Fehlstarts eingehen? Beim Rollen erreicht man die Abhebe-Geschwindigkeit auch bei etwas Rückenwind – gefahrlos. Und für den Gashebel/ Zündschalter hat man immer eine Hand frei. Auch Rückenwind- und Seitenwindstarts sind mit etwas Übung völlig problemlos. Man kann dies NICHT mit Mosquito oder Motorschirm vergleichen.
Also rollt man zum Startpunkt, gibt Vollgas zieht die Basis an sich und hebt auch bei den schwächsten Motorisierungen erst mit deutlich Uberfahrt ab. Hierdurch ist man auch Seitenwinden gegenüber ziemlich stabil. Die Überfahrt wird sofort in Höhe umgesetzt. Die ersten 10 Meter Höhe werden so in 2-3 Sekunden erreicht. Dabei hält man den Bügel noch gezogen und levelled dann gefühlvoll aus auf Steigflug. Weiter gehts mit 1,5-3m Steigen pro Sekunde je nach Motortyp. Der neue Black Devil Motor ist da beim Start etwas anders. Er steigt mit bis zu 3,1 m pro Sekunde. Hier ist Vorsicht und Halbgas und gut ranziehen angesagt, weil solches Steigen beim Minimumstart nicht erwünscht ist. Der alte Solo 210 steigt hingegen mit ca 1,5m/S.
Die wirklich einfache Radlandung und der problemlose Radstart (Video anklicken!) DISCUS15TGraslandungundstart sind der grösste Vorteil gegenüber dem Mosquito Gurtmotor der beim Start aus dem Laufen notwendigerweise früh abhebt und dann bis zur Sicherheitshöhe so vor sich hin hungert und schliesslich auch wieder langsam und auf den Füssen gelandet werden muss. Gleiches gilt für die sehr leichten Trikes, die gerne einmal über das Vorderrad seitlich wegkippen oder im Steigflug beim Start in eine Böe kaum genügend durchgezogen werden können (je nach Bauchumfang:-)) Fazit: Minimum-Propeller leben eindeutig länger! Dies hat zur Folge, dass man mit dem Minimum auch gerne noch startet wenn die Drachenflieger die Thermik abreiten, während die echten Fussstart UL dann oft lange Startpausen einlegen, weil sie in der Startphase Böen und plötzliche Ablösungen wegen recht geringer Abhebegeschwindigkeiten eher fürchten müssen. Die ganze Idee von der Aufstiegshilfe in die Thermik leidet hierunter etwas, weil eben die Thermik in der langsamen Startphase immer wieder zu Problemen führt. Minimum Flieger sindhingegen Piloten (Innen), die ganz bewusst Thermik fliegen-sei es um die Steigwerte zu erhöhen oder lärmfrei das Drachenfliegen zu geniessen.
Handling im Flug
Das RICHTIG EINGESTELLTE Minimum fliegt völlig eigenstabil egal ob mit oder ohne Gas (hier im Video werden beide Hände vom Steuer genommen discusfreihand) Gesteuert wird das Minimum wie ein Hängegleiter. Aufgrund der zusätzlichen Motoreinheit und des Benzintanks ist das Kurven-Handling insgesamt besser, denn das Motorgewicht wird über Schubstangen in den Piloten übertragen. Dieser wird dadurch „schwerer“ ein Vorteil für die Gewichtskraftsteuerung, Rechts- Linkskombinationen, sowie steile Spiralen sind also gut möglich siehe Wulfspot in der Linkliste. Thermikflüge sind ohne Einschränkung zu machen. Wer ruppige Luft mag! Der optionale Elektrostarter ermöglicht den Wiederstart des Motors, wenn der Thermikofen zu wenig her gibt.
Das Minimum landet etwa in der Weise wie im Drachenflug eine Radlandung auf dem Bauch erfolgtLandungDiscusausgleit. Die Räder verhindern allerdings, dass man mit dem Bauch, genauer dem Unterteil des Gurtzeugs, den Boden berührt. Zunächst setzt das Spornrad auf. Die leichte Überfahrt lässt man ausgleiten, keineswegs abrupt ausdrücken, wie man es vom Hängegleiten gewohnt ist. Wer mit deutlich Überfahrt landet meistert auch Böen und Seitenwind und auch Rückenwind ohne Probleme. Die Abfangbögen sind moderat, die Ausgleitstrecken nur bei Starrflüglern und Topless Geräten entsprechend lang, okay hier im Video gleitet der Discus 15 natürlich auch hervorragend lang…
Aufgrund der höheren Masse (je nach Benzinmenge ca. 30 kg) und des größeren Luftwiderstandes ist die Sinkgeschwindigkeit um einiges höher als beim „reinen“ Drachenfliegen.
Je nach Gerät (Atos, Einfachsegler) muss man mit Sinkwerten um 1,2 – 1,6 m/s rechnen. Das erfordert eine korrekte Landeeinteilung,